Vom Brennessel-Urwald zum Garten-Paradies

Nach einer halben Stunde war alles vorbei und die feuchten Betonwege sind schon wieder trocken. Bei der Erde hat man gar nicht erst gesehen, dass sie feucht geworden ist.

Nun ja, immerhin ist es jetzt nur noch 35° Grad warm, dafür natürlich schwüler als vorher.

Vielleicht kommt ja noch mehr Regen in den nächsten Tagen. Meine arme Regentonne ist immernoch total durstig.

Da sie so aussah, als wollte sie noch viel wachsen, habe ich ihr einen recht grossen Tontopf spendiert. Sie ist dann auch gewachsen, wie eine irre und trinkt auch sehr viel Wasser.

Da sie so lecker fruchtig duftet, habe ich sie dann mal im Salat und aufs Brot probiert und war ganz entzückt.

Vor lauter Entzücken wollten wir natürlich mehr von dieser Pflanze wissen, und haben erfahren, dass sie auch Ananas-Salbei genannt wird und aus Mexiko kommt. Man kann die Blätter, wie schon vermutet, im Salat essen oder auch als Tee oder erfrischenden Kaltauszug trinken.

Demnächst soll sie leuchtend rot blühen und ganz viele Schmetterlinge, aber auch Kolibris anziehen. Auf die Kolibris bin ich schon sehr gespannt ;-)

Der arme Garten; er leidet ganz fürchterlich unter den Folgen der Hitze. Nicht etwa, weil es den Pflanzen zu warm ist (die gedeihen eigentlich ganz gut). Sondern weil ich vor lauter Hitze ganz lahmgelegt bin (immernoch) und nur mal gegen Abend zum dringend überfälligen Giessen nach draussen schaue.

Nichtmal zum fotografieren traue ich mich meistens an die frische Luft, und darum ist auch dieses arme Tagebuch sehr zu bedauern ;-(

Als es gestern Abend nämlich plötzlich heftig losstürmte, tat es einen Schlag und der Salvia elegans stand nicht mehr oben auf dem Tisch, sondern lag am Boden inmitten der Scherben seines Topfes. Aber selbst in dieser traurigen Lage sah der Herr Elegans immernoch fröhlich aus.

Ich schnappte mir also den Ballen, der so gut verwurzelt ist, dass er fast einem weichen Topf gleich, und stellte ihn erstmal schwuppdiwupp in einen rumstehenden leeren Plastiktopf. Da stand er dann ganz unerschrocken und schön, als wäre nichts geschehen, bis er dann vor lauter viel "Segelfläche" nochmal umgeworfen wurde.
Bis wir ihn dann ins Zwischenhaus gestellt haben. Dort steht er seitdem recht sicher (es stürmt nämlich immernoch ein bisschen)

Im Zwischenhaus ist mir auch erstmal deutlich geworden, wie riesig die Pflanze ist. Geht mir bis zur Hüfte und hat eine "Krone", die fast so gross ist, wie die vom Feigenbaum.

Ein paar andere Sachen sind übrigens auch noch umgefallen, vor allem die rankenden Topfgemüse im Hof. Da ist gleich das ganze Gestell mit allen Pflanzen umgeplumpst.

Man sollte seine Topfpflanzen also sehr gut festbinden, wenn sie mal gross geworden sind.

Und das Tollste ist: Meine Regentonne ist fast wieder voll. Mehrere Mini-Regens zusammen haben dieses kleine Wunder vollbracht.

Für ein bisschen Schärfe und Farbe hab ich noch welche von den roten Peperonis dazugepackt. Das Ganze ging eigentlich recht flott und ich bin über die Ausbeute sehr erstaunt: Zwei recht grosse Gläser von der einen Gurke und vier kleinere Gläser von der einen Zucchini. Eigentlich deckt das schon unseren Jahresbedarf an sauer eingelegten Sachen.

Was mach ich blos mit den restlichen überzähligen Sachen?

Bei den Peperonis ist das einfach: Die kann man einfach geschnitten oder im ganzen trocknen und dann halten die recht lang. Ein paar werde ich aber wohl auch sauer einlegen, denn ab und zu nasch ich gern mal eine saure Peperoni.

Diese ganzen Tomaten hat ER alle seit gestern geerntet. Und an den Pflanzen hängen noch viele Tomaten, die auch bald rot genug sind.

Nach dem Debakel vom letzten Jahr freue ich mich ganz besonders über diese reiche Ernte. Ob wohl genug zusammenkommen, dass ich daraus mal eine grössere Menge Pasta-Sosse kochen kann, damit ich einen Teil davon in Gläsern einkochen kann? Ein Glas und eine Mahlzeit würde ja schon reichen. Aber solange wir die Tomaten freudig roh essen, kommt so eine Kochaktion nicht in Frage.