Vom Brennessel-Urwald zum Garten-Paradies

Sie waren echt schon dick geworden.

Wir haben sie auf eine Pizza gelegt und vorher ein bisschen roh genascht. Sie haben richtig ausgeprägt nach Pilz geschmeckt - sehr lecker. Die enorme Frische hat sich auch sehr angenehm ausgewirkt.

Insgesamt finde ich das Pilzzucht-Experiment schonmal sehr gelungen. Jetzt müssen nur noch mehr Pilze wachsen.

Jetzt muss ich natürlich die Daumen drücken, dass es keinen Frosteinbruch mehr gibt. Zur Not hab ich aber auch noch Ersatzpflanzen in Töpfen.

Es fühlt sich auf jeden Fall gut an, dass die Beete sich langsam füllen.

Auf dem Bild sieht man, wie er aussah, bevor ich heute angefangen habe. Ein Holzhaufen und einige Schubkarren voll frischem Schnittmaterial.

In der Hitze schwitzend hab ich das restliche Altholz auf den Berg geworfen und ihn vor allem länger gemacht, denn viel höher geht nicht, weil die Breite limitiert ist.

Das wird eh ein merkwürdiger Berg, so mitten im Garten, rechts und links mit Weg zum Vorbeigehen.

Hier sieht man, wie es aussah, als ich für heute fertig war.

Das Holz ist komplett draufgeschmissen und etwa die Häfte vom Hof-Komposthaufen drübergefüllt. Der Komposthaufen war echt störrisch: Teilweise pulvriges Zeug umgeben von langen Wurzeln und Trieben des wilden Weins. Man ist also ständig irgendwo hängengeblieben.

Von weitem sieht der Kräuterberg jetzt schon besser aus, als er ist. Der "Kompost" kommt vom Laub, das beim Strassekehren übriggeblieben ist, also nicht gerade bio. Aber ich hab noch ein paar mehr Schichten geplant, von Komposthaufen, die "sauberer" sind. Das Ganze wird im Prinzip ein Riesen-Komposthaufen mit Holz-Unterfüllung und Erdbedeckung, oder auch wie ein Monster-Hügelbeet.

Er ist jetzt üppig vollgewachsen, eigentlich schon zu voll.

Vor ein paar Tagen musste ich ihm sogar Flüssigdünger geben, denn einige Pflanzen wurden gelb.

Zu den einzelnen Pflanzen von links nach rechts:

• Rauke: Die macht sich ganz gut, hat aber besonders dringend die Düngung gebraucht. Vom Timing her liegt sie ganz gut im Rennen.
• Knoblauch-Grün: Das ist von Anfang an gut gewachsen, hat auch eine Teilernte gut überstanden. Jetzt steht es fröhlich aus dem grünen Gewirr heraus.
• Normale Radieschen: Die sind zwar schon früh gekeimt, aber bisher bilden sich keine Radieschen, obwohl die Pflanzen schon recht fett sind.
• Schnittsalat: Der wächst gut, wenn auch langsamer als erhofft. Man könnte jetzt anfangen, ihn zu ernten. Es wär aber besser gewesen, wenn ich ihm mehr Platz gegönnt hätte.
• Steckzwiebeln für Schlottengrün: Zuerst waren sie die grösste Freude, weil sie so schön schnell gewachsen sind, aber inzwischen hängen fast alle Zwiebelstengel schlapp herunter. Ich habe auch den Eindruck, dass sie dem Rest der Pflanzen die Kraft abgezogen haben, solange sie noch wuchsen.
• Schnell-Radieschen: Die sind auch üppig gewachsen. Radieschen-Ansätze sieht man bisher aber nur bei zwei Pflanzen. Ich habe sie jetzt gründlich ausgelichtet.
• Kresse: Sie steht noch überraschend frisch da, ohne dass ich nachsäen musste. Natürlich besteht sie nicht mehr aus zwei kleinen Blättchen, sondern ist deutlich grösser, aber frisch und grün. Gerade richtig für einen kleinen Salat.

Denn wenn der Kerbel blüht, ist die Essfreude daran erstmal vorbei.

Im Sommer ist es hier auch so warm, dass sich neuer Kerbel nicht wohl fühlt. Aber im Spätsommer, da werd ich wieder neuen anbauen.

Bis letztes Jahr dachte ich noch, dass Kerbel hier nicht gedeiht, bis ich mal kapiert habe, dass es ein Herbst- und Frühjahrs-Kraut ist.